Honig – das flüssige Gold aus Feld und Wald

Bienen - Honig

Die süße Rarität: Honig – ein kostbares Naturprodukt -

Der Honig scheint zwar kei­nen gro­ßen Platz in der Lis­te der ein­hei­mi­schen Pro­duk­te der Insel La Pal­ma ein­zu­neh­men, aber es gibt tat­säch­lich zahl­rei­che Imker auf der Insel, die den Honig dank der flei­ßi­gen Bie­nen und dem Reich­tum an Flo­ra pfle­gen und verarbeiten.

Mehr­mals aus­ge­zeich­net, fin­den wir Honig­sor­ten wie Tajinas­te, die von gro­ßem kuli­na­ri­schen Wert sind und von Besu­chern sehr geschätzt wer­den. Die Deno­mi­nación Orí­gen-Ursprungs­be­zeich­nung gibt es nicht nur für Wein, son­dern auch für Honig.

Honig, der auf La Pal­ma erzeugt wird, fin­det man in den Super­märk­ten unter den Bezeich­nun­gen „Mie­les de Mil­flo­res Tago­ja“ und „Mie­les Tabu­ri­en­te“. Es ist ein dunk­ler Hei­de­ho­nig, von Pflan­zen, die Baum-groß werden.

Gesam­melt wird der Honig über­wie­gend von Car­ni­ca-Bie­nen, mit denen auch die Var­roa-Mil­be Ein­zug auf die Insel gefun­den hat. Im Jahr 2005 wur­de die Var­roa wohl auf die Insel ein­ge­schleppt und hat seit­dem sowohl bei wild leben­den Bie­nen­völ­kern als auch bei den von Imkern betreu­ten Bie­nen­stö­cken gro­ße Schä­den hinterlassen.

Hin­ter der Mar­ke Mie­les de Tabu­ri­en­te ste­hen meh­re­re Imker aus Vil­la de Mazo auf der Ost­sei­te der Insel.

Ursprüng­lich war auf La Pal­ma nur die „klei­ne Schwar­ze“ Bie­ne – Mel­li­fera mel­li­fera – bekannt und mit ihr die Var­roa-Mil­be unbekannt.

Die endemische schwarze Biene

Die ein­zig­ar­ti­ge, schwar­ze Bie­ne von La Pal­ma ist nur auf der Insel hei­misch und unter­schei­det sich deut­lich von den Bie­nen auf Tene­rif­fa, Hier­ro, La Gome­ra und Grand Cana­ria. Sie ist opti­mal an ihre Umwelt, die Flo­ra und das Kli­ma der Insel ange­passt und stellt eine wert­vol­le öko­no­mi­sche Res­sour­ce La Pal­mas dar.

Auf der Insel leben etwa 2000 Bie­nen­völ­ker. Die Honi­ge aus La Pal­ma sind sehr viel­fäl­tig, har­mo­nisch und spie­geln die Blü­ten­viel­falt der ein­zel­nen Vege­ta­ti­ons­zo­nen der Insel in ein­drucks­vol­ler Wei­se wider.

Der deut­sche Bio-Imker Ste­phan Braun hat sich auf die ursprüng­li­che Honig­bie­ne von La Pal­ma zurück­be­son­nen. Er ver­zich­tet kon­se­quent auf alle unna­tür­li­chen che­mi­schen Pro­duk­te bei der Behand­lung und setzt auf die klei­ne ein­hei­mi­sche Bie­ne, die sei­nen Erfah­run­gen nach mit der Var­roa-Mil­be deut­lich bes­ser klarkommt.

Sei­ne Mit­tel­wän­de besit­zen eine Zell­grö­ße von nur 4,9 mm statt der übli­chen 5,4 mm, sodass sich die Var­roa-Mil­be für ihre Ver­meh­rung kon­se­quent auf die grö­ße­re Droh­nen­brut beschränkt und die Brut­zel­len der Arbeit­erin­nern unan­ge­tas­tet lässt.

Neben hel­len Blü­ten­ho­ni­gen wer­den reh­brau­ne und auch bis zu fast schwar­ze Honi­ge geern­tet. Mein Favo­rit ist der dunk­le und ker­ni­ge Kas­ta­ni­en-Honig (Miel de casta­ño), der meist nur auf dem Wochen­markt Mazo ange­bo­ten wird.

Er schmeckt sehr kräf­tig und wür­zig-herb und kann sogar eine leicht bit­te­re Note haben. Ver­ant­wort­lich dafür ist das im Honig ent­hal­te­ne Tan­nin. Tat­säch­lich gilt er als der kräf­tigs­te aller Honige.

Honig mit großem Preisgefälle

Fin­ger weg vom Bil­lig­ho­nig. Der Honig in den Super­märk­ten ist bereits ab 2,45 Euro im 250-Gramm-Glas erhält­lich und damit sehr günstig.

Guter Honig aus La Pal­ma kos­tet das dop­pel­te. Qua­li­tät hat ein­fach sei­nen Preis und ist deut­lich am Geschmacks­er­leb­nis zu unterscheiden.

Mehr­heit­lich stammt der ange­bo­te­ne Bil­lig­ho­nig aus Bra­si­li­en oder Mexi­ko. Auch wird aus Zucker­rohr her­ge­stell­ter Honig unter dem Namens­zu­satz „Caña de azú­car“ (hier lin­kes Glas) in den Rega­len zu fin­den sein.

Die­se Pro­dukt wird ein­zig und allein in Mála­ga (Fest­land­spa­ni­en) her­ge­stellt, auch wenn es in ganz Spa­ni­en und in ande­ren Län­dern wie Deutsch­land, Isra­el oder Bel­gi­en ver­kauft wird. Fri­gi­lia­na, ein Dorf in der Umge­bung von Axar­quía, ist die Wie­ge die­ses Nek­tars für die Sin­ne. Auch dafür gibt es Liebhaber.

Über Manfred Betzwieser 69 Artikel
Begeisterter Hobbykoch und Gourmet. Seit 25 Jahren auf La Palma (Kanarische Inseln) zu Hause und oft am Herd.

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